Der Geschäftsführer und Chef von 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Weidenhahn (Rheinland-Pfalz) führt seinen Erfolg auf die Mundpropaganda in den sozialen Medien zurück: „Viele Pflegekräfte hier in der Gegend, gerade auch Auszubildende, sind auf WhatsApp & Co. in Gruppen organisiert, da spricht sich alles rum, da hat eine Einrichtung dann schnell einen bestimmten Ruf.“
Und wie kommt das Familienunternehmen Licht – die Mutter des Geschäftsführers ist Inhaberin – zu seinem guten Ruf? Alexander Licht zählt viele konkrete Gepflogenheiten auf:
- Flexible Arbeitszeiten: „Wir haben hier viele alleinerziehende Mütter in der Branche. Auf die stellen wir uns ein.“ Und das gibt keine Probleme mit Kollegen? „Da ist Kommunikation gefragt: Wir sprechen mit den Teams und erklären, dass die Kollegin das Unternehmen bereichert und es sinnvoll ist, für sie eine Ausnahme zu machen, weil wir anderenfalls die Stelle unbesetzt lassen müssten. Das verstehen dann auch alle. Wichtig ist nur, es allen im Team wirklich gut zu erklären.“
- Hauseigene Ausbildung: „In der Regel haben wir über zehn Auszubildende“, sagt Alexander Licht. „Wir versuchen diesen unsere Werte zu vermitteln, so dass sie uns auch nach der Ausbildung im Team erhalten bleiben.“
- Offene Tür der Geschäftsführung: „Jeder darf jederzeit reinkommen, auch ohne Termin, ich lasse dann wirklich alles stehen und liegen.“
- Flache Hierarchien: Es gibt die Geschäftsführungen, die vier Pflegedienstleitungen und keine weiteren Führungsebenen.
- Betriebliches Gesundheitsmanagement: Vom 66-Euro-Beitrag für das Fitness-Studio übernimmt die Licht GmbH 42 Euro, Raucherentwöhnungsprogramme unterstützt sie bis zu 70 Prozent. „Das machen wir ganz unabhängig davon, für welchen Weg sich die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter entscheidet, es kann auch Akupunktur sein. Für Nichtraucher gibt es zwei Tage Sonderurlaub, um einen Ausgleich für die Raucherpausen zu schaffen (Raucher müssen dafür nicht ausstempeln).
- Gehaltsumwandlung: Wer möchte, bekommt ein E-Bike zur privaten Nutzung – der Mitarbeiter muss dieses Extra nur mit 0,25 Prozent versteuern.
- Großzügige Stellenplanung: „Wir zahlen gute Gehälter, bleiben aber im Rahmen und schaffen dafür lieber von Zeit zu Zeit eine neue Stelle. Das beugt Stress vor, die Teams haben mehr davon, als wenn wir jedem ein paar Euro mehr zahlen würden“, sagt Alexander Licht.
- Feiern: Sie sind die letzten zwei Jahre sicherlich überall zu kurz gekommen – doch dürfen sie nicht in Vergessenheit geraten. „Sommerfeste, Betriebsausflüge mit dem ganzen Unternehmen zusammen und im Team – sie sind einfach unglaublich wichtig für die Stimmung. Der Aufwand lohnt sich und man sollte ihn nicht scheuen, wenn Feste wieder möglich sind. Unsere Weihnachtsfeiern mit Tombola etwa sind für die Mitarbeiter ein echtes Highlight in der dunklen Jahreszeit.“
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Autorin: Kirsten Gaede