Katrin Flicker (50) ist Inhaberin ihres eigenen Pflegedienstes im sächsischen Weischlitz und Pflegedienstleiterin. Sie ist Altenpflegerin, Kauffrau im Gesundheitswesen und Palliativ-Care-Schwester. Bei unserer Umfrage auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin haben wir sie interviewt.
Was macht Sie stolz auf Ihren Beruf?
Es macht mich stolz, was ich mit meinem Team in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut habe, und dass wir unser Konzept in meinem Sinne umsetzen. Unser Motto ist: Im Mittelpunkt steht der Mensch. Wir pflegen so, wie wir selbst auch gepflegt werden möchten.
In welchen Momenten mögen Sie Ihren Beruf besonders gern?
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Man wird ja nicht jünger, und Pflege schlaucht ganz schön - aber allein, wenn man den Patienten in die Augen schaut und ein strahlendes Lächeln sieht, ist es das wert, den Tag zu wuppen. Außerdem machen wir ja auch Palliativ-Care - wenn die Angehörigen dann sagen, ihr habt das top gemacht und uns sogar zum Zusammensein nach einer Beerdigung einladen - dann empfinde ich das als große Ehre.
Wenn Sie eine Sache verändern könnten: Was wäre das?
Die starren Rahmenbedingungen müssten sich ändern. Man hat nicht mehr viel Spielraum, eigene Ideen umzusetzen und so individuell auf jeden Menschen einzugehen, wie er es verdient. Eigentlich ist unsere Arbeit mittlerweile in der Richtung, zur Fließbandarbeit zu werden.
Warum besuchen Sie den Deutschen Pflegetag?
Der Besuch ist ein gutes Mittel, nicht betriebsblind zu werden. Außerdem sind die Tage hier eine willkommene Auszeit für uns - das genießen wir.
Gibt es eine Botschaft an den Nachwuchs, die Sie gerne loswerden möchten?
Der Mensch ist kein "Standard", das, was man bei dem einen macht, kann man nicht bei jedem machen. Außerdem sollte man seine Ideale nicht aus den Augen verlieren, sondern immer so bleiben, wie man ist.
Interview: Jens Kohrs
Foto: Jurij Balbekow