Trauer ist für die Gesundheit der Psyche von höchster Wichtigkeit. Rufen Sie sich bei jedem Trauerfall neu ins Bewusstsein, dass Trauer nichts mit Schwäche zu tun hat. Ganz im Gegenteil verlangt Trauerarbeit in unserer Gesellschaft, die Sterben, Tod und Trauer immer mehr verschiedenen Institutionen überlässt, viel Mut, Kraft und Stärke. Unsere Gesellschaft lässt Trauernden häufig kaum Zeit, der veränderten Situation gerecht zu werden. Bereits nach wenigen Tagen wird erwartet, dass sich der Mensch wieder den Alltagsaufgaben widmet, als wäre nichts geschehen. Diese gesellschaftlichen Forderungen blockieren eine notwendige Trauerarbeit.
Es kann für Sie deshalb nicht darum gehen, die Trauer zu erschechen. Viel eher hilft es, wenn Sie sich für die Trauer der anderen öffnen, ihr Raum geben.
Zuhören
Gemeint ist hier ein aktives Zuhören, das dem Trauernden Verständnis signalisiert. Dabei bedarf es meist nicht vieler Worte. Hilfreich kann sein, die Gefühle der trauernden Person zu verbalisieren und so Einfühlungsvermögen zu zeigen. Auch das Äußern der eigenen Hilflosigkeit macht dem Trauernden deutlich, dass er nicht allein ist.
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Gefühle ausdrücken lassen
Der Trauernde wird es als Unterstützung empfinden, wenn er seine Gefühle ausdrücken darf. Mögliche Äußerungen von Gefühlen sind dabei Weinen, Jammern, Klagen und Wutausbrüche. Trauergefühle können auch noch nach Monaten oder sogar Jahren auftreten. Auch diese sind zu akzeptieren.
Verabschiedung ermöglichen
Zur gesunden Bewältigung der Trauerarbeit ist es unabdingbar, sich von der verstorbenen Person in Würde verabschieden zu können. Trauernde sollen also ermutigt werden, den Verstorbenen anzusehen und, wenn möglich, auch zu berühren. Damit wird erleichtert, die veränderte Realität zu erkennen und zu begreifen.
Vermeiden von Floskeln
Äußerungen wie „Kopf hoch, das wird schon wieder“ oder „In ein paar Tagen sieht die Welt schon anders aus“ sind für die Trauerarbeit nicht dienlich. Diese Bemerkungen zeugen von wenig Verständnis und Unsicherheit im Umgang mit Sterben und Tod. Sie blockieren die Trauerarbeit und setzen die trauernde Person noch zusätzlich unter Druck.
Organisation der Verabschiedungsrituale
Die Organisation der Beerdigung, die Verständigung von Angehörigen und Freunden und notwendige Behördengange sind eine aktive Auseinandersetzung mit dem erlittenen Verlust. Allein die Tatsache, dass der Trauernde anderen Menschen mitteilen muss, dass ein liebgewonnener Mensch verstorben ist, trägt dazu bei, sich mit dem Verlust aktiv auseinanderzusetzen. Der Trauernde kann dadurch beginnen, seine Gefühle zu verarbeiten und somit Trauerarbeit zu leisten.
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