Ob sie nun jeden Tag, jeden Sonntag oder einmal im Monat zu Besuch kommen: Die Angehörigen – oder neutraler gesagt: die primären Bezugspersonen – sind oft der Lebensmittelpunkt des Klienten. Ohne diese Beziehung würde das Leben Ihres Bewohners verkümmern, sie bedeutet Zugehörigkeit, Liebe und Vertrautheit.
Diese vielfältige und individuelle Beziehung bestand schon vor der Pflegebedürftigkeit. Sie zu stärken und zu unterstützen, ist eine Ihrer primären Pflegeaufgaben – genau so, wie Sie eine Pflanze regelmäßig gießen müssen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Angehörigen von Anfang in den Pflegeprozess einzubeziehen – vorausgesetzt, der Klient wünscht dies ebenso.
Das Zauberwort heißt Transparenz
Jobportal pflegen-online.de empfiehlt:
Geben Sie Einblick in Ihre Entscheidungen und Ihre Beurteilung der Lage. Sorgen Sie für Durchblick. Das heißt konkret:
- Sprechen Sie mit den Angehörigen über die Möglichkeiten und Grenzen Ihrer Arbeit, beraten und informieren Sie.
- Fragen Sie nach Wünschen oder Erwartungen und gehen Sie auf diese, wenn möglich, ein.
- Holen Sie Informationen zum (gemeinsamen) Leben vor der Pflegebedürftigkeit ein.
- Zeigen Sie Ihren Respekt vor der Beziehung zwischen Klient und Angehörigem.
- Bieten Sie bei Konflikten Ihre professionelle Unterstützung an.
- Regen Sie Angehörige an, Pflegeaufgaben zu übernehmen.
- Berücksichtigen Sie den Aspekt der sozialen Beziehungen in der Pflegeplanung.
Dokumentieren Sie Angehörigen-Gespräche
Einblick geben und Angehörige beteiligen – dies ist der entscheidende Punkt bei der Pflegeplanung. Das funktioniert, wenn Sie als verantwortliche Pflegefachkraft (oder sogar Bezugspflegekraft):
- sehr gut über die konkrete Situation informiert sind
- sich auf ein gemeinsames Gespräch mit dem Klienten und dem Angehörigen vorbereiten
- Ihre Einschätzungen und Vorschläge weitergeben, wobei Sie gut daran tun, das Auffassungsvermögen von Klient und Angehörigen berücksichtigen.
- sich auf das Wichtigste konzentrieren
- bestimmte Aspekte der Pflegeplanung, wie die Kommunikationsfähigkeit, die Orientierung, die Sexualität, das Essen und Trinken, die Beschäftigung in den Mittelpunkt stellen
- erklären, was Sie für richtig halten, nach Wünschen fragen, Informationen nutzen und sich mit Klient und Angehörigem absprechen. All das halten Sie dann schriftlich in der Pflegeplanung fest.
Autorinnen: Sandra Masemann/Barbara Messer (Bearbeitung für pflegen-online: Michael Handwerk)