Die drei Leitfragen der strukturierten Informationssammlung SIS lauten:
„Was bewegt Sie im Augenblick?“
„Was brauchen Sie?“
„Was können wir für Sie tun?“
Das Erstgespräch als solides Fundament
Wenn ein Gespräch optimal verläuft, erhalten Sie auf Ihre Fragen direkte Antworten, die Sie problemlos dokumentieren können und die nach dem ersten Gespräch bereits ein gutes Fundament für die weitere Vorgehensweise bilden.
Je häufiger Sie Informationsgespräche führen, desto sicherer werden Sie. Für eine gute Gesprächsführung brauchen Sie auch eine gute Intuition – die reift mit der Erfahrung!
Rechnen Sie mit Problemen beim Gesprächsablauf
Mit diesen möglichen Schwierigkeiten sollten Sie aber rechnen:
- Die pflegebedürftige Person versteht Ihre Fragen nicht korrekt.
- Die pflegebedürftige Person mag (noch) nicht über persönliche Angelegenheiten sprechen.
- Die pflegebedürftige Person kann sich verbal nicht gut äußern.
- Die pflegebedürftige Person gelangt schnell an die Grenzen ihrer Konzentrationsfähigkeit.
- Die pflegebedürftige Person wird von einem Angehörigen im Gespräch übertönt.
Ihre Hauptaufgabe: Sprechen ermöglichen
Es geht vor allem darum, den Redefluss in Gang zu bringen. Dafür ist es zunächst wichtig, dass der Gesprächspartner Ihre Fragen auch versteht. Außerdem benötigt die fragende Person Feingefühl, um zu erfassen, wo die persönlichen Grenzen und auch die Grenzen der Aufnahmefähigkeit des Gegenübers liegen.
SIS: Von der Frage zur handlungsleitenden Antwort
Die drei Eingangsfragestellungen der SIS fragen nach unterschiedlichen Bereichen. Die Fragen und ihre Ziele auf einen Blick:
„Was bewegt Sie im Augenblick“: Diese Frage soll Sie zu Informationen über die Gefühle der pflegebedürftigen Person führen und über die Auslöser dafür.
„Was brauchen Sie?“: Welche Bedürfnisse hat der Pflegebedürftige?
„Was können wir für Sie tun?“: Hier erfahren Sie etwas über die Erwartungen des Pflegebedürftigen an Sie und Ihre Einrichtung.
Zwei Tipps für die Praxis
Stellen Sie offene Fragen! Eine offene Frage kann nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden, sondern verlangt nach einer ausführlichen Antwort, die Ihnen dabei hilft, das Gespräch lebendig werden zu lassen.
Stellen Sie immer nur eine einzige Frage! Verwirren Sie Ihren Gesprächspartner nicht damit, dass er über mehrere Fragen gleichzeitig nachdenken muss, auch wenn diese Fragen in die gleiche Richtung gehen. Bleiben Sie stattdessen geduldig, wenn der Gesprächspartner über Ihre Frage nachdenkt.
Buchtipp: