Mit ihrem Unternehmen „Ilses weite Welt“ und der Veröffentlichung themenrelevanter Bücher rücke Sophie Rosentreter die Demenz ins Blickfeld der Öffentlichkeit, heißt es in der Begründung der Jury, die sich aus Redakteuren und Experten der Pflegebranche zusammensetzt. Die 42-Jährige nimmt den mit 3.000 Euro dotierten Preis mit Stolz und Freude entgegen: „Ich freue mich riesig, ein Freund der Pflege zu sein und über die Würdigung meiner Arbeit. Heute setze ich mich für Aufklärung und ein neues Bild der Pflege und des Alterns in unserer Gesellschaft ein. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der Alter, Krankheit und Tod Teil des Lebens sind und einen Platz in unserer Mitte haben!“ Begleitet wurde Sophie Rosentreter von Miriam Langenscheidt, die wesentlich bei „Ilses weite Welt“ mitgewirkt hat.
Sie rückt die Demenz ins Bewusstsein der Gesellschaft
„Sophie Rosentreter setzt sich aus persönlichen Erfahrungen heraus für demenzkranke Menschen ein. Durch ihr Engagement entstand die Idee, Filme zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Sie rückt die Krankheit des Vergessens ins Bewusstsein der Gesellschaft – das wollen wir mit dem Freundespreis honorieren“, sagte Lutz Bandte, Geschäftsführer der Schlüterschen Verlagsgesellschaft und Mitglied der Jury, bei der Preisverleihung im Berliner Varieté-Theater „Wintergarten“. Die Laudatio auf Sophie Rosentreter hielt Schauspielerin Jasmin Gerat, bekannt auch durch die Kokowääh-Filme von Til Schweiger.
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Erster Preisträger: Dr. Eckart von Hirschausen
Seit 1999 ehrt der Deutsche Pflegepreis Persönlichkeiten und Institutionen, die sich für die Pflege stark machen. 2017 kam die Kategorie „Freund der Pflege“ hinzu, mit der die Schlütersche Verlagsgesellschaft Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auszeichnet, die sich ehrenamtlich für das Thema Pflege engagieren. Ausgezeichnet werden vor allem Personen, die nicht direkt in der Pflegebranche aktiv sind, sondern sich als Freund durch einen persönlichen Bezug oder persönliches Anliegen für die Profession stark machen. Erster Preisträger war 2017 Dr. Eckart von Hirschhausen.
Mehr über das Engagement von Sophie Rosentreter
Die Filme und das Begleitmaterial von "Ilses weite Welt" erleichtern die Ansprache von demenziell veränderten Menschen. Anstoß für das Projekt waren Erfahrungen mit Demenz im familiären Umfeld – ein Wendepunkt im Leben der Moderatorin. Sie ließ sich in der Pflege schulen und arbeitete mit Demenz-Experten zusammen, um die Konzepte zu entwickeln. „Ein liebevolles Annehmen und Integrieren dementiell veränderter Menschen kann uns dazu führen, das Unvollkommen-Sein wieder mehr zuzulassen und als Gemeinschaft zu mehr Menschlichkeit zu finden. Ich selbst habe mit meiner Großmutter Ilse so viele wunderbare Erlebnisse auch noch in ihrer Erkrankung haben dürfen, dass es mir zur Herzensaufgabe wurde, für einen positiven Umgang mit Alzheimer-Patienten zu werben“, berichtet Sophie Rosentreter. Das Konzept richtet sich sowohl an Pflegeprofis als auch an pflegende Angehörige: „Ich weiß nur zu gut, wie schwierig es für eine Familie ist, wenn das Gefühl wächst, zu den Lieben nicht mehr vorzudringen und sie damit ein Stück weit zu verlieren. Da sind viele Emotionen im Spiel und eine große Hilflosigkeit – gerade im privaten Umfeld. Genau da setzen wir an.“
Quelle: Schlütersche
Fotos: Deutscher Pflegepreis/Dirk Enters