Foto: Canva
Der Pflegeberuf wird oft sehr weiblich dargestellt – das schreckt manchen Mann ab. 

Personalakquise

Personalnot? Schaut doch mal auf die Männer!

Es gibt einige männliche Pflegekräfte, aber es könnten noch mehr sein. 5 Tipps für Kliniken und Heime, die  Männer für sich gewinnen wollen – plus Hinweise auf eine kostenlose Beratung und eine Veranstaltung         

Wir kennen diese Bilder, die Fotoagenturen produzieren tausende von ihnen, viele Pflegeeinrichtungen und Kliniken nutzen sie für ihre Websites und Broschüren: Eine Krankenpflegefachkraft beugt sich sanft lächelnd über eine Patientin; eine junge Hand in Nahaufnahme hält eine ältere runzlige Hand; ein Herr, gestützt auf einen Rollator, wird begleitet von einer Pflegekraft, deren Hand auf seiner Schulter ruht.

„Wir müssen unbedingt wegkommen von dieser Art Fotos, sie reproduzieren ein Klischees, die besagen, der Pflegeberuf ist weiblich und besteht vor allem darin, sich hilfsbereit und warmherzig zu zeigen“, sagt Judith Seidel, Geschäftsführerin des Vereins Gesundheitswirtschaft Nordwest. Der Verein ist vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beauftragt worden, Einrichtungen der Pflegewirtschaft einen Weg zu zeigen, wie sie ihren Auftritt, ihre Ansprache und auch ihre Unternehmenskultur ändern können, um den Pflegeberuf für Männer attraktiver zu machen.

Sie wollen mehr Männer? Infoveranstaltung  am 9. März in Bremen 

Warum es wichtig ist, mehr Männer für den Pflegeberuf zu interessieren, liegt auf der Hand: Seit Jahrzehnten stagniert der Anteil der Männer im Pflegeberuf bei 15 bis 20 Prozent. Entschlössen sich mehr Männer, Pflegefachmann oder Pflegeassistent zu werden, würde das die Personalnot in der Pflege reduzieren.

Jobportal pflegen-online.de empfiehlt:

Deshalb hat 2019 die von den drei Bundesministerien Gesundheit (BMG), Familie (BMFSFJ) und für Arbeit (BMAS) initiierte Konzertierte Aktion Pflege (KAP) auch die Gewinnung von mehr Männern für den Pflegeberuf als eine der vielen Aufgaben der Pflegebranche identifiziert. Beauftragt mit dieser Aufgabe wurde der Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest – jetzt hat der Verein das Projekt „Modern men do care – Mehr Männer für die Pflege von Morgen“ abgeschlossen.

Anmelden zur kostenlosen Beratung!

Die Ergebnisse des Projekts „Modern men do care – Mehr Männer für die Pflege von morgen" – darunter auch viele praktische Tipps – stellt der Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest am 9. März in Bremen von 14 bis 16 Uhr vor – die Teilnahme ist live und per Zoom möglich. Die Veranstaltung findet im Schütting statt, das ist der Sitz der Bremer Handelskammer in der Bremer Innenstadt gegenüber dem Rathaus (Am Markt 13, 28195 Bremen). Die Teilnahme ist kostenlos.

Hier geht es zur Anmeldung!

Ab dem 9. März findet sich auch eine Projekt-Broschüre mit Handlungsleitlinien sowie ein Videofilm aus der Praxis auf der Homepage unter Gesundheitswirtschaft Nordwest Einrichtungen der Pflegewirtschaft wie Pflegeheime und Kliniken können sich auch individuell beraten lassen – Kontakt: office@gwnw.de. Die individuelle Beratung ist kostenlos.

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So gewinnen Sie mehr Männer für die Pflege: 5 Tipps 

Hier ein aller Kürze eine kleine Auswahl an Tipps aus dem weiten Spektrum, das der Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest erarbeitet hat:

  • Für die Präsentation der Einrichtung auf der Website und in den Broschüren am besten Fotos aus dem wirklichen Leben der Einrichtung zeigen – mit eigenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Dabei ist es ratsam, die Präsenz der männlichen Pflegekräfte etwas höher zu dosieren.
  • Versuchen Sie auf den Fotos die verschiedenen Aspekte des Pflegeberufs zum Ausdruck zu bringen: den medizinischen, technischen, den kommunikativen und den sozialen (Zum Beispiel: Pflegekraft im Gespräch mit Angehörigen, in Diskussion mit dem Ärzteteam, Pflegekraft beim Vorbereiten einer Infusion, bei der Wartung eines Auerstoffgerät und so weiter).
  • Etablieren Sie einen Männerstammtisch in Ihrer Einrichtung.
  • Bieten Sie Weiterbildungen und Fortbildungen an, machen Sie im persönlichen Gespräch auf Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen aufmerksam.
  • Schreiben Sie in Stellenanzeigen, dass bei gleicher Qualifikation Männer bevorzugt werden.

Autorin: Kirsten Gaede

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