Die erste Aktualisierung des Expertenstandards „Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“ hat das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) jetzt in Osnabrück vor rund 400 Fachleuten aus allen Bereichen der Pflege, der Pflegewissenschaft und -bildung vorgestellt.
Die wissenschaftliche Leiterin der Expertenarbeitsgruppe, Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik (Universität Witten/Herdecke), hob die hohe Bedeutung des Themas Ernährung von Klienten für die professionelle Pflege hervor und verdeutlichte wichtige Aspekte für eine bedürfnis- und bedarfsgerechte Ernährung.
Moritz Krebs (DNQP) stellte die Arbeit mit dem aktualisierten Expertenstandard aus einer qualitätsmethodischen Perspektive dar. Welche grundlegenden Aspekte für die Arbeit mit dem Expertenstandard von Bedeutung sind und welche Konsequenzen sich hieraus für die pflegerische Qualitätsentwicklung ergeben, machte er deutlich.
Später nutzten die Teilnehmenden die Chance, sich in Arbeitsgruppen zu spezifischen Fragen zum aktualisierten Standard auszutauschen. Dabei ging es insbesondere um die Umsetzung im Krankenhausbereich, in der stationären Altenpflege und in der ambulanten Pflege. Drei weitere Arbeitsgruppen widmeten sich dem Assessment der Ernährungssituation, den Erkenntnissen aus den MDK-Qualitätsprüfungen und dem Vorgehen bei der Implementierung des Expertenstandards.
Jobportal pflegen-online.de empfiehlt:
Wagner: Pflegeberufe weiterentwickeln
Inzwischen arbeite das DNQP schon seit 25 Jahren an der Hochschule Osnabrück aktiv an der pflegerischen Qualitätsentwicklung, hob die Dekanin der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule, Prof. Dr. Sabine Eggers, bei ihrer Begrüßung.
Auf die zahlreichen aktuellen pflegepolitischen Entwicklungen ging der Vize-Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner, ein. Der DBfK-Bundesgeschäftsführer warnte eindringlich davor, die Chancen zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe durch die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung für alle beruflich Pflegenden verstreichen zu lassen.
Bekanntlich hat sich die Regierungskoalition in Berlin angesichts von Widerständen insbesondere aus den Reihen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion noch immer nicht auf die Verabschiedung des neuen Pflegeberufegesetzes verständigen können. Der Zukunft der Pflegeausbildung, dem derweil überarbeiteten Pflegeberufegesetz und der generalistischen Pflegeausbildung widmete sich später auch Prof. Dr. Ingrid Darmann-Fink von der Universität Bremen.
Zum Abschluss wies der wissenschaftliche Leiter des DNQP, Professor Dr. Andreas Büscher, auf die 9. Konsensus-Konferenz am 6. Oktober 2017 zum Thema „Pflege von Menschen mit Demenz“ und auf den 20. Netzwerk-Workshop “ am 2. März 2018 in Berlin zur zweiten Aktualisierung des Expertenstandards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ hin.