Gepflegt gelesen von Johannes Reingruber. Er ist diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger in der Altenpflegeeinrichtung der Barmherzigen Brüder „Betreuen Pflegen Wohnen“ in Kritzendorf, Österreich.
Worum geht es (kurz und knapp)?
David Gräter weiß aus eigener Erfahrung als Notfallsanitäter: Weil die Routine fehlt, gibt es in Notfallsituationen in der Altenhilfe bei Pflege- und Betreuungskräften vielfach Unsicherheit. Mit diesem Buch schafft er Abhilfe, indem er die Leserin/den Leser Schritt für Schritt in die standardisierte und prioritätenorientierte Vorgehensweise einschult. Nach der detaillierten Erläuterung der für alle lebensbedrohlichen Notfälle geltenden Maßnahmen (BAK-Schema) werden erweiterte Maßnahmen wie der FAST-Test oder die orientierende körperliche Untersuchung angeleitet. Ein großer Teil des Buches widmet sich dann leitsymptom-orientierten Maßnahmen. Ein Leitfaden für die Übergabe an den Rettungsdienst bildet den Abschluss.
Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Bei der Lektüre habe ich mir öfters gedacht: Dieses Buch hätte ich bei meiner Ausbildung (Abschluss: 2012) gebraucht. Die anschaulichen Beispiele aus der Praxis, die Tabellen und die Zusammenfassungen sind sehr hilfreich. Noch nie habe ich beispielsweise eine so detaillierte Beschreibung des Heimlich Handgriff gelesen. Der Wissenstest auf den ersten Seiten hat mir vor Augen geführt, dass ich noch immer nicht ganz sattelfest bin in der Theorie. Von der Praxis in stressigen Ausnahme-situationen ganz zu schweigen…
Besonders gut gefallen hat mir, dass sich mit David Gräter ein Lehrer einer Notfallsanitäterschule um den Wissenstransfer in Richtung Pflege- und Betreuungskräfte bemüht, die ansonsten nicht sein Zielpublikum sind.
Was fehlt oder kommt zu kurz?
Meines Erachtens hat David Gräter nichts vergessen. An mehreren Stellen wird deutlich, dass hier jemand schreibt, der viel Praxiserfahrung hat. Der Tipp, laminierte Pfeile zu verwenden, falls niemand da ist, um den Rettungsdienst einzuweisen, ist ein Beispiel dafür.
Für die Leserin/den Leser in Österreich oder der Schweiz wäre ein Verweis auf die Rechtslage in diesen Ländern wünschenswert, wenngleich die Unterschiede nicht allzu groß sein dürften.
Welche Tipps werden Sie konkret im Arbeitsalltag nutzen?
Die Liste der Tipps ist endlos. Der für mich wichtigste Tipp: strukturiert vorgehen.
Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Auszubildenden in der Altenhilfe, Pflege- und Betreuungskräften in der Altenhilfe
Wie war Ihr Gesamteindruck?
David J. Gräter hat ein Buch geschrieben, dass Pflege leichter macht, um den Slogan von Schlütersche aufzugreifen.
Wie viele Sterne von 5 würden Sie dem Buch geben?
5 Sterne
Werfen Sie einen Blick ins Buch!
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