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Corona-Krise

Mundschutz tragen im Alltag - 8 Tipps für Pflegekräfte

Das Robert Koch-Institut (RKI) appelliert besonders an Pflegekräfte, in Bus und Bahn und zum Einkaufen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Für den Alltagsgebrauch bieten sich Stoffmasken an. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten

Viele Pflegekräfte, gerade in den Pflegeheimen, sind mit Stoffmasken bereits vertraut. Denn in der Altenpflege ist der chirurgische Mund-Nasen-Schutz Mangelware und FFP2-Masken sind oft nur über Beziehungen zu erhalten. Über den richtigen Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz - ob Einweg oder aus Stoff - wissen Sie als Mitarbeiter spätestens jetzt Bescheid - dafür wird Ihr Arbeitgeber gesorgt haben, dazu verpflichten ihn die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Es gibt beim RKI auch eine sehr genaue Anleitung zum richtigen Umgang mit Atemschutzmasken. Doch was ist beim privaten Gebrauch von Stoffmasken zu beachten? Stoffmasken muten manchmal schon fast wie ein modisches Accesoire an - aber sie sollten eben nicht wie eine Sonnenbrille gehandhabt werden, die man dekorativ auf dem Bistrotisch platziert oder sich in die Haare schiebt.

  • Achten Sie streng darauf, dass Sie die Stoffmasken, die Sie auf Station oder im Wohnbereich tragen, nicht mit nach draußen nehmen.
  • Tragen Sie die Stoffmaske für den Alltagsgebrauch auch nur maximal einen Tag (wenn sie feucht geworden ist, sofort wechseln). Danach gehört der Mundschutz in die 60-Grad-Wäsche. Alternativ kann man den Mundschutz in eine Schüssel oder einen Kochtopf mit kochendem Wasser legen. „Ist die Stoffmaske ein paar Minuten hohen Temperaturen ausgesetzt, werden die Viren abgetötet", sagt Sebastian Kevekordes. Schnell trocknen lässt sich der Mundschutz, so der Leiter der Krankenhaushygiene am Klinikum Ludwigshafen, mit einem Bügeleisen.
  • Die Stoffmasken, die Sie zur Arbeit tragen, sollten in Ihrer Einrichtung gewaschen werden. Vermengen Sie die Masken nicht mit Ihrer Privatwäsche.
  • Legen Sie sich ein Reservoir von fünf bis zehn Masken zu, dann ist das tägliche Wechseln unproblematisch.
  • Stecken Sie, wenn sie unterwegs sind, den gebrauchten Mundschutz in einen Extra-Beutel, da die Maske kontaminiert sein könnte. Stecken Sie ihn nicht ungeschützt in die Jackentasche oder die Handtasche. Auch hat der Mund-Nasen-Schutz - siehe oben - nichts auf Ablagen im Auto oder auf dem Tisch zu suchen (so würde auch niemand mit einem gebrauchten Tachentuch verfahren).
  • Vorn und hinten ist bei vielen Stoffmasken (anders als beim chirurgischen Mund-Nasen-Schutz) nicht zu unterscheiden. Deshalb markieren Sie eine Seite, damit beim Wiederaufsetzen, die von Ihnen möglicherweise kontaminierte Seite nicht nach außen zeigt - und umgekehrt, die eventuell von anderen kontaminierte Außenseite, nun nicht direkt mit Ihren Scheimhäuten in Berührung kommt.
  • Vor dem Anlegen des Mund-Nasen-Schutzes die Hände gründlich mit Seife waschen.Anschließend die Maske mit beiden Händen anlegen und darauf achten, dass die Hände nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommen. Die Maske, soweit möglich, nur an den Bändern oder Gummis zur Befestigung berühren. Auch vor dem Ablegen der Maske wieder die Hände waschen und darauf achten, dass Sie nicht die Innenseite berühren.
  • In der Klinik oder im Pflegeheim, so Krankenhaushygieniker Kevekordes, kann der Mundschutz in einer Nierenschale abgelegt werden und später, nach Händedesinfektion, wieder so aufgesetzt werden, dass eine Kontamination der Schleimhaut nicht möglich ist.

Hier geht es zu den RKI-Empfehlungen für Pflegekräfte zum Maskentragen im Alltags (Seite 6). Der komplette Titel der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts vom 14. April lautet: Prävention und Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.

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Autorin: Kirsten Gaede

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