In der Garbsener Pflegedienst-Zentrale werden ab April zwei Erzieherinnen werktags von 6 bis 16 Uhr bis zu neun Kinder der Mitarbeiterinnen betreuen. Geschäftsführer David Buchholz: „Angesichts des Bedarfs werden wir gleich zwei Vollzeitstellen dafür schaffen.“ Die frühe Öffnungszeit bereits ab 6 Uhr der Mini-Kita wünschten sich vor allem die Pflegekräfte, betont Pflegedienstleitung Nadine Buchholz. Nutzen werde das Angebot aber auch die Hauswirtschafterinnen und Betreuungskräfte.
90.000 Euro Förderung vom Land Niedersachsen
„Wir hatten schon länger vor, etwas für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu tun“, sagt Geschäftsführer David Buchholz. Letztlich entschieden sich er, Co-Geschäftsführer René Biesenthal und Nadine Buchholz dafür, ihrem Personal im neuen Firmensitz im Centrum Kohake in Altgarbsen neben Kinderbetereuung auch Fitnesstraining zu offerieren.
Das Land hat die nötigen Investitionen des Pflegedienstes mit dem Förderprogramm „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ erleichtert. Für die Fitnessgeräte, zusätzliches Personal für Training und Kinderbetreuung erhielt der Garbsener Pflegedienst 90.000 Euro vom Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie. Ab 2019 muss der Pflegedienst sein neues Angebot allerdings selbst finanzieren, was die Verantwortlichen gern in Kauf nehmen.
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Manchmal gibt es sogar TVöD-Gehalt
Kinderbetreuung und Fitnesstraining sind Teil eines größeren Arbeitgeberattraktivitätsprogramms der Garbsener: Mit familienfreundliche Arbeitszeiten, nur einem monatlichen Wochenenddienst für Fachkräfte, der privaten Nutzung der Dienst-Pkw und einer für private Pflegedienste überdurchschnittlichen Bezahlung lockt dieses Unternehmen neue Pflegekräfte. Buchholz zu pflegen-online: „In begründeten Einzelfällen zahlen wir Pflegefachkräften auch ein Gehalt in Höhe des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst.“ Über all diese Besonderheiten machen die Garbsener Bewerber „sehr erfolgreich über Facebook aufmerksam“, wie Buchholz berichtet.
Fitnessraum mit ausgebildeter Trainerin
Der Fitnessraum ist ausgestattet mit Hantelbänken, Laufband, Crosstrainer, Kraftstationen, Boxsack und Ausrüstung für das Elektrostimulationstraining, das Personal nutzt ichn eifrig. Als ausgebildete Trainierin begleitet die Sportstudentin Lea Freihoff (siehe Foto weiter unten) dort die Fitnessübungen Einzelner und gibt Tipps zu rückenschonendem Arbeiten. David Buchholz: „Hier können unsere Angestellten nach ihren Touren zu Patienten und in ihrer Freizeit trainieren.“ Das Training wirke sich auch positiv auf den Zusammenhalt des Pflegeteams aus.
Ohnehin herrscht in der neuen, 230 Quadratmeter großen Zentrale des Pflegedienstes im Altgarbsener Centrum Kohake keine typische Büroatmosphäre. An der Gestaltung des geräumigen Aufenthaltsraums haben die Mitarbeiterinnen mitgewirkt. Er ist mit Sofas und einem großen Fernseher ausgestattet und erinnert eher an ein Wohnzimmer als an eine Arbeitsstätte. „Gerade jüngeren Pflegekräften ist die Balance zwischen Arbeit und Freizeit immer wichtiger“, hat PDL Nadine Buchholz festgestellt.
Fördermittel für ambulante Dienste noch bis Ende 2018
Dieses Jahr können ambulante Dienste in Niedersachsen noch das mit jährlich 6 Millionen Euro ausgestattete Förderprogramm „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ des Landes nutzen. Träger von häuslichen Pflegediensten in ländlichen Regionen erhalten Fördermittel
für eine Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen
für die bessere Kooperation und Vernetzung von Akteuren
für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder
für die Einführung von technischen und EDV-basierten Systemen.
Nähere Auskünfte zum Förderprogramm gibt das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (Außenstelle Lüneburg) und sein Team um Claudia Aschenbroich, Telefon: 04131-153224, E-Mail: team4sl1@ls.niedersachsen.de
Autor: Uwe Lötzerich
Foto: Uwe Lötzerich