7 Prozent der befragten examinierten Pflegekräfte stimmten für einen Pflegering, 8 Prozent haben sich gegen eine Interessenvertretung für die Pflege ausgesprochen. 6 Prozent waren unentschlossen. Damit wünschten sich 86 Prozent der insgesamt 1.503 Befragten grundsätzlich eine Interessenvertretung.
Karl-Josef Laumann: „Pflegekammer zügig errichten"
„Dass die Pflegekammer eine so deutliche Mehrheit bekommen hat, freut mich natürlich sehr. Das ist aber auch ein eindeutiges Zeichen an die Politik, die Entscheidung nun möglichst schnell umzusetzen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Pflege zu einem selbstbewussten und emanzipierten Berufsstand zu machen“, sagter Sozialminister Karl-Josef Laumann heute (9. Januar 2019) in Düsseldorf bei der Vorstellung der Ergebnisse der repräsentativen Befragung unter den Pflegefachkräften in Nordrhein-Westfalen. Die Befragung sollte klären, ob und wenn ja, in welcher Form eine Interessenvertretung für die Pflege in Nordrhein-Westfalen gegründet werden soll.
Ludger Risse: „Das ist der Hammer"
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Ludger Risse, Vorsitzender des Pflegerats Nordrhein-Westfalen sagte: „Ich bin begeistert, wie viel Weitsicht die Pflege in NRW zeigt. Ich habe mit etwa 60 Prozent Ja-Stimmen gerechnet - aber 79 Prozent ist echt der Hammer. Ich bin begeistert, wie viel Weitsicht die Pflege in NRW zeigt." Das Gesamtpaket habe gestimmt: die über 20 Jahre lange Arbeit des Fördervereins und der im Pflegerat NRW organisierten Verbände, die Infokampagne des Ministeriums vor der Befragung und die äußerst differenzierte, face-to-face Umfrage.
„Die Entscheidung muss nun konsequent umgesetzt und die Pflegekammer zügig errichtet werden. Mein Ziel ist es, dass der entsprechende Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause im Landtag eingebracht wird“, erklärte Laumann. „Ich möchte die Kammer zu einer starken Stimme für die Pflege machen. Das funktioniert allerdings nur, wenn ihr wichtige Aufgaben nach dem Vorbild der Ärztekammern übertragen werden. Ich hoffe dabei auf einen engen und intensiven Dialog mit den Pflegeverbänden. Denn: Nur eine starke Pflegekammer kann auf Augenhöhe mit den anderen Akteuren im Gesundheitswesen agieren.“
5 Millionen Euro Landesmittel für die Kammer
So soll die Kammer etwa die Qualität der Pflege sichern, Standards für eine gute Berufsausübung festlegen und überwachen sowie Fort- und Weiterbildungsangebote entwickeln. „Wir werden den Aufbau der Pflegekammer finanziell mit fünf Millionen Euro unterstützen“, sicherte Minister Laumann zu. Langfristig finanziert sich die Kammer aus Gebühren und Beiträgen ihrer Mitglieder.
Die Befragung hat von Oktober bis November 2018 stattgefunden, begeitend dazu von August bis November 2018 eine Informationskampagne. Pflegekräfte konnten sich hierzu in Broschüren, auf einer eigenen Homepage und in 131 vom Land geförderten Multiplikatoren-Veranstaltungen informieren.
Den vollständigen Ergebnisbericht der repräsentativen Befragung finden Sie unter: www.interessenvertretung-pflege.nrw.de