Rund ein Drittel von denen, die sich bisher nicht impfen lassen haben, ist nicht grundsätzlich gegen eine Corona-Impfung: Sie lehnen die bisher zugelassenen Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna, Astra Zeneca und Johnson&Johnson ab – und warten auf einen sogenannten Totimpfstoff. Nun ist der erste Impfstoff dieser Art, Nuvaxovid des US-amerikanischen Unternehmens Novavax seit Ende Dezember zugelassen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine erste Lieferung von 1,75 Millionen Novavax-Dosen angekündigt, ab 21. Februar soll der Impfstoff in den Bundesländern verfügbar sein.
Pro Person werden zwei Dosen benötigt, gespritzt im Abstand von etwa drei Wochen. In Rheinland-Pfalz können sich Interessierte über das Impfportal des Landes registrieren lassen. Andere Bundesländer wie Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern (MVP) haben noch keine Information zu Novavax auf der Homepage ihres Gesundheitsministeriums veröffentlicht. MVP plant, so ist auf Anfrage zu erfahren, ebenfalls Novavax-Anmeldungen über sein Impfportal. Bevor das geschehe, müsste es aber „belastbare Aussagen zur gelieferten Menge aus dem Bundesgesundheitsministerium“ geben, heißt es im MVP-Sozialministerium. Und weiter: „MV will auf Fälle den Impfstoff bisher ungeimpften Beschäftigten in Kranken- und Pflegeeinrichtungen anbieten.“
Novavax lässt sich wohl an Omikron anpassen
Der eiweißbasierte Impfstoff von Novavax funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie der Grippe-Impfstoff: Im Labor hergestellte Proteinpartikel (Spike-Proteine) rufen eine Immunreaktion hervor, die zur Bildung von Antikörpern gegen das Coronavirus führt. Sie enthalten keine Erreger oder Erreger-Bestandteile, die sich selber vermehren oder eine Erkrankung auslösen können, heißt es auf der Website Zusammen gegen Corona des Bundesgesundheitsministeriums – und weiter: „Auch mRNA- und Vektor-Impfstoffe enthalten keine vermehrungsfähigen Viren und können so gesehen mit Totimpfstoffen gleichgesetzt werden.“
Novavax soll die Wahrscheinlichkeit, an Covid zu erkranken, um 90 Prozent verringern. Die Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante werde zurzeit geprüft, heißt es beim Pharmaunternehmen Novavax, es sei möglich, den Impfstoff bei Bedarf anzupassen.
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Keine schweren Nebenwirkungen in Novavax-Studie
Die bisher beobachteten Impfreaktionen sind ähnlich wie bei den anderen Corona-Impfstoffen: Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Müdigkeit et cetera. Schwere Nebenwirklungen sind bisher nicht bekannt. An der Studie hätten allerdings insgesamt zu wenige Menschen (30.000) teilgenommen, um seltene schwere Nebenwirkungen feststellen zu können, heißt es auf Zusammen gegen Corona. „Deshalb wird er Impfstoff auch nach der Zulassung weiter genauestens von den internationalen Sicherheitsbehörden überwacht; Hinweise auf bislang unbekannte, sehr seltene mögliche Nebenwirkungen werden fortlaufend beobachtet und ausgewertet, um im Bedarfsfall sofort reagieren zu können.“
Autorin: kig