Tipp 1: Den Weg zur Toilette erleichtern
Manchmal ist nicht die Inkontinenz das Problem, sondern dass die Betroffenen die Toilette nicht rechtzeitig erreichen – gerade, wenn sie in einer unbekannten Umgebung sind. Es hilft, wenn Pflegekräfte sicherstellen, dass Bewohner oder Patienten mit Inkontinenz den Weg zur nächsten Toilette kennen und dieser möglichst nah ist.
Für Menschen mit Demenz eignen sich Orientierungshilfen, etwa Pfeile in Richtung WC, ein auffälliges Toiletten-Schild oder auch geöffnete WC-Türen.
Nachts sollte der Weg zur Toilette mit kleinen Lichtern beleuchtet sein oder – alternativ – ein Toilettenstuhl oder eine Urinflasche/Bettpfanne zum Einsatz kommen.
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Tipp 2: Die richtige Kleidung wählen
Sinnvoll ist, die Kleidung so anzupassen, dass es nicht zum Einnässen „kurz vor der Toilette“ kommt. Günstig sind Hosen mit Gummibund oder Klettverschlüsse. ungünstig sind Gürtel oder Knöpfe, die aufwendig geöffnet werden müssen.
Tipp 3: Toilettengänge anbieten und begleiten
Sehr wirkungsvoll lässt sich Inkontinenz durch Toilettentraining vorbeugen. Toilettentraining ist besonders effektiv, wenn Patienten oder Bewohner mobil und voll orientiert sind. Es ist aber auch bei Menschen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen hilfreich. Je nach Diagnose und individuellen Fähigkeiten eignen sich unterschiedliche Methoden:
- der angebotene Toilettengang: Die Bewohnerin oder der Patient wird – sofern sie oder er das Angebot annimmt – zur Toilette begleitet und über den nächsten Toilettengang informiert.
- der Toilettengang zu individuellen Zeiten: Pflegekräfte schreiben anhand der persönlichen Ausscheidungszeiten einen Toilettenplan.
- der Toilettengang zu festen Zeiten: Pflegekräfte folgen dabei einem festen Zeitplan für ihren Wohnbereich oder ihre Station, beispielsweise alle zwei bis drei Stunden.
Tipp 4: Inkontinenz mit Sensor-Technik vorbeugen
Mittlerweile sind technische Systeme verfügbar, die bei Inkontinenz eingesetzt werden können. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass sich diese Systeme möglicherweise positiv auswirken, indem sie zum Beispiel einen erfolgreichen Toilettengang befördern oder inkontinenzbedingte Hautschäden oder Harnwegsinfektionen reduzieren können.
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Ein Beispiel für eine technische Lösung, die in Kürze Marktreife erlangt: Ein Sensorsystem, das den Füllstand der Blase messen kann der Firma InContAlert aus Trautskirchen (Mittelfranken). Oft merken ältere Menschen nicht rechtzeitig, wann die Blase voll ist, so dass es zum ungewollten Flüssigkeitsverlust kommt. Das System überwacht den Blasenfüllstand und alarmiert, sobald ein kritischer Level erreicht ist. Das System steht kurz vor der Marktreife.
Autorin: Brigitte Teigeler