Ja, Pflegefachkräfte können das! Eine medizinische Ersteinschätzung vornehmen, Bagatellerkrankungen behandeln und, und, und …
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Ja, Pflegefachkräfte können das! Eine medizinische Ersteinschätzung vornehmen, Bagatellerkrankungen behandeln und, und, und …

Delegation und Substitution

Forsa-Umfrage: Mehr Kompetenz für Pflegekräfte!

79 Prozent der deutschen Bevölkerung trauen (spezialisierten) Pflegefachkräften eine medizinische Ersteinschätzung und die Behandlung von Bagatellerkrankungen zu 

Viele Ärzteverbände sträuben sich, Kompetenzen an Pflegefachkräfte abzugeben. Das geht so seit Jahrzehnten und war auch auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin (28. und 29. September) wieder Thema. Die gesundheitliche Versorgung können nur aufrechterhalten werden, wenn Pflegefachkräfte Heilkundetätigkeiten eigenverantwortlich ausführen (etwa Hilfsmittel eigenständig verschreiben oder eine Wundbehandlung festlegen), sagte die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR) Christine Vogler.

Forsa-Umfrage: Fast alle sehen die Versorgung gefährdet

Dass die Qualität der Versorgung gefährdet ist, sieht nicht nur der DPR so. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung teilt diesen Eindruck: 92 Prozent vertrauen nicht darauf, dass die Politik künftig eine qualitativ hochwertige und bezahlbare pflegerische Versorgung für alle Versicherten sicherstellt. Dies ist das Ergebnis der Forsa-Umfrage „Pflege: Neue Rollen der Pflege in der Primärversorgung“ mit 1.003 Teilnehmern. Der Bosch Health Campus, die zur Robert Bosch Stiftung gehört, hat die Umfrage in Auftrag gegeben, um sie auf dem Deutschen Pflegetag zu präsentieren.

Offenbar sind (potenzielle) Patienten bereiter für den Wandel als die Ärzteverbände: 73 Prozent der Befragten stimmten voll und ganz (22 Prozent) oder eher (51 Prozent) zu, dass mehr Verantwortung an Pflegefachpersonen übertragen werden sollte.

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Viele dafür, dass Pflegefachkräfte Bagatellen behandeln 

So sind 79 Prozent der Befragten bereit, auf jeden Fall (32 Prozent) oder eher (47 Prozent) eine medizinische Ersteinschätzung, eine körperliche Erstuntersuchung oder die Behandlung von Bagatellerkrankungen von akademisch ausgebildeten Pflegefachkräften vornehmen zu lassen. 72 Prozent plädieren auch dafür, dass die Koordination unterschiedlicher Versorgungsleistungen sowie die Routinebetreuung und Überwachung von Patientinnen und Patienten mit stabiler chronischer Erkrankung in den Ausgabenbereich von akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen fallen.

Bosch-Health-Campus-Chef: Schluss mit der Projektitis!

Der Bosch-Health-Campus-Geschäftsführer und Medizinprofessor Dominik Alscher sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Christine Vogler: „Der Großteil der Bevölkerung ist bereit, sich in der Gesundheitsversorgung stärker auf die Kompetenzen von Pflegefachkräften zu verlassen. Und gute Konzepte liegen auf dem Tisch. Jetzt benötigen wir eine nachhaltige Aufwertung der Pflegeberufe durch die Politik. Deutschland muss wegkommen von einer ‚Projektitis‘ hin zu flächendeckenden stabilen Rahmenbedingungen.“

 Autorin: kig

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