Sie schützen medizinisches Personal und Pflegekräfte vor der Ansteckung und beschützen damit auch kranke und pflegebedürftige Menschen. Denn eine FFP2-Maske filtert, das belegen unzählige Untersuchungen, mindestens 94 Prozent der Schadstoffe aus der Luft. – Wenn die FFP2-Maske echt ist …
Parlamentarische Anfragen und Tests mit FFP2-Masken brachten in den letzten Monaten allerdings ans Licht, dass jede fünfte in den Verkehr und den Verkauf gebrachte Maske eine Fälschung ist und damit nur begrenzt oder gar nicht schützt.
Im Frühjahr waren 15 Prozent der FFP2-Masken nur bedingt sicher
So beantwortete das Bundesgesundheitsministerium im September eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsabgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus zum Thema Schutzmasken, dass von den über 1,2 Milliarden medizinischen Schutzmasken, die staatliche Stellen im Chaos der frühen Corona-Tage weltweit eingekauft hatten, nur 85 Prozent „verkehrsfähig“ seien. Heißt: 15 Prozent entsprechen nicht den Normen und schützen nur bedingt. Wenn überhaupt.
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Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Technischer Handel Thomas Vierhaus kennt das Problem seit Beginn der Pandemie: Bis in den Herbst hinein häuften sich in der VTH-Geschäftsstelle „die Beschwerden über untragbare Zustände“, es herrschte ein „Maskenchaos“, das dazu geführt habe, dass in riesiger Anzahl untaugliche Masken, die keinen Schutz bieten, ausgeliefert und eingesetzt wurden. Die Lage habe sich inzwischen etwas beruhigt, doch die Fälschungen seien noch immer ein Thema, bestätigt VTH-Sprecher Carsten Uri.
Wiso-Stichprobe im Herbst: Jede zweite FFP2-Maske bestand Test nicht
Auch das ZDF-Wirtschaftsmagazin Wiso hat sich in seiner Sendung am 26. Oktober (in der ZDF-Mediathek abrufbar) mit den Fälschungen beschäftigt und kaufte online und in Apotheken zum Testen zwei Dutzend FFP2-Masken. Das Ergebnis war ernüchternd: Zwölf erfüllten nicht mal den Schnelltest-Standard und fielen durch. Auch jede zweite Apothekenmaske. Und eine davon ließ sogar die meisten Aerosole durch - nämlich 63 Prozent. Jörg-Timm Kilisch von der Prüforganisation Dekra sagte dazu: „Wir gehen davon aus, dass ungefähr acht Milliarden Masken in Deutschland angeliefert worden sind. Und davon, glauben wir, sind vier Milliarden getestet worden und eben vier Milliarden nicht. Als Endverbraucher haben Sie gar keine Möglichkeit, das zu unterscheiden. Es sei denn, der Verkäufer legt Ihnen die entsprechenden Dokumente vor.“
[Sie finden es schwierig, eine ganze Schicht mit FFP2-Maske zu arbeiten? Dann helfen Ihnen vielleicht die Ratschläge in unseren Artikel 6 Tipps, die FFP2-Masekn erträglicher machen weiter]
Es besteht allerdings die Hoffnung, dass gefälschte FFP2-Masken zum Auslaufmodell werden. Der Staat hat aus der Fake-Welle Konsequenzen gezogen: Seit dem 1. Oktober müssen alle neu in den Handel gebrachten Masken CE-geprüft sein. Doch noch kursieren Fälschungen. So bleibt die Frage aktuell, woran eine getestete und offiziell zugelassene FFP2-Maske zu erkennen ist? Wenn auf dem Produkt oder der Verpackung folgende Informationen stehen, sollte man auf der sicheren Seite sein:
- die Klassifizierung: FFP2-Maske
- die Europäische Prüfkennzeichnung: EN 149
- Gütesiegel mit vierstelliger ID-Nr. der jeweiligen Zertifizierungsstelle: zum Beispiel CE 2163 (eine sechsstellige Nummer würde also dafür sprechen, dass es sich um eine Fälschung handelt)
- der Herstellername und die Artikelnummer
- eine Konformitätserklärung des Herstellers in der Verpackung oder online.
- der Hersteller kann auf Anfrage eine EU-Baumusterprüfbescheinigung vorweisen.
Weitere Informationen und Hinweise auf gefälschte Masken finden sich im Internet: auf den Online-Seiten www.rueckrufe.de und www.produktwarnung.eu werden Listen mit gefälschten FFP2-Masken geführt und regelmäßig aktualisiert.
Autor: Hans-Georg Sausse