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Standards in der Pflege

Expertenstandards umsetzen – 5 Tipps, die es leicht machen

Expertenstandards sind Pflicht für Klinik und Altenheim. Doch keine Angst: Mit guter Organisation ist es gar nicht so schwer, sie einzuführen

Betrachten Sie Expertenstandards am besten nicht als reine Pflichterfüllung: Die Standards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind auch gute Instrumente zur Qualitätsentwicklung. Hier 5 Kniffe und allgemeine Ratschläge, die bei der Planung und Umsetzung der Expertenstandards helfen.

Tipp 1: Spinnen Sie den roten Faden

Gehen Sie strukturiert statt ungeordnet oder gar kopflos vor. Das heißt konkret: Teilen Sie die Umsetzung am besten in klare Phasen ein, hangeln Sie sich an einem roten Faden entlang: Vorbereitung und Analyse, Entwicklung einer Vision und Projektplanung, Organisatorisches wie die Einbindung des Qualitätsmanagements oder Bereitstellung von Literatur, Kick-off, Schulungen und Trainings, Alltag: Standards mit Leben füllen, Projektplan umsetzen.

Tipp 2: Mit Verve starten

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Sorgen Sie für einen richtigen Kick-off – einen Turbostart, der ihr Projekt schon zu Beginn richtig auf Touren bringt. Warum nicht eine Zukunftskonferenz veranstalten, in der Sie alle Beteiligten zusammentrommeln und – unter der Moderation eines außenstehenden Experten vielleicht – gemeinsame Maßnahmen entwickeln?

Zu Beginn wird ein Blick auf die gemeinsame Geschichte geworfen, werden Schlüsselerlebnisse zusammengetragen, bevor dann die Gegenwart betrachtet wird: Wo steht die Einrichtung aus Sicht von Klienten, Kollegen, anderen externen Partnern, Krankenhäusern? Gemeinsam entwerfen die Teilnehmer dann ein Bild von der Zukunft. „Das kann ruhig kreativ und überraschend geschehen“, so Sandra Masemann und Barbara Messer in ihren Ratgebern „Standards für wahre Experten“ und „100 Tipps zur Umsetzung der Expertenstandards“. Den Abschluss der Konferenz bildet ein Maßnahmenplan nach der Art von „Was, wer, wann“. Doch Achtung: Hier ist die Führungsebene besonders gefragt: Eine solche Konferenz steht und fällt mit der Frage, ob die „vorhandene Hierarchie bereit ist, die Entscheidungen der Teilnehmer zu akzeptieren.“

Alternativ oder zusätzlich verhilft auch ein Audit für einen Kick-off-Überblick: Nehmen Sie die Pflegequalität Ihrer Einrichtung unter die Lupe, und zwar, so empfehlen es die zwei Expertinnen, hinsichtlich jenes Expertenstandards, den Sie umsetzen möchten. Ob Sie es intern oder extern durchführen lassen, ist zweitrangig. Bevorzugen Sie letzteren Weg, helfen Ihnen Checklisten oder auch die MDK-Prüfanleitung.

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Tipp 3: Her mit den Infos!

Decken Sie sich ordentlich mit Literatur ein: Zum einen mit den Original-Expertenstandards des DNQP, auch wenn diese kostenpflichtig sind. Immerhin: Das Netzwerk erlaubt es, innerhalb einzelner Einrichtungen Kopien anzufertigen, „zum Zwecke der Implementation des Standards“, wie es bei der Gesellschaft heißt. Doch nutzen Sie auch weiterführende Literatur, zum einen zu den Schwerpunkten, die Sie mit den Standards verbessern möchten; zum anderen bieten sich aber auch Bücher zum Thema Projektmanagement oder Moderation an. Schließlich sollten Sie auch im Internet nach aktuellen Informationen zu den Expertenstandards suchen, nicht zuletzt auf der Seite des DNQP selbst (www.dnqp.de).

Tipp 4: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter

Ohne sie geht’s nichts: Haben Sie Ihre Mitarbeiter nicht auf Ihrer Seite, laufen alle Anstrengungen ins Leere. Deshalb: Binden Sie sie ein, machen Sie ihnen Lust, Teil des Teams, Teil des Projekts Expertenstandards zu sein. Das bedeutet auch, für ein gutes Renommee zu sorgen: Üben Sie sich in Pressearbeit, bringen Sie sich, Ihr Haus und die Ergebnisse in die Lokalzeitung als jene Einrichtung, „in der kaum noch ein Senior stürzt“, wie es Sandra Masemann und Barbara Messer beispielhaft formulieren. Wer möchte nicht gern in einer solchen Einrichtung arbeiten und sich in einem Projekt einbringen?

Denken Sie sich außerdem Anreize aus: Wenn etwa ein bestimmter Expertenstandard erfolgreich und praxisnah umgesetzt wird, könnten Sie einen Sonntagsbrunch unter Kollegen sponsern. Sorgen Sie außerdem für transferorientierte Schulungen, in denen wirklich Wissen vermittelt und auf die Mitarbeiter eingegangen wird; nichts frustriert mehr als ein rasch während der Mittagsdienstübergabe abgehaltener 90-Minuten-Lehrgang.

Tipp 5: Bereiten Sie die Info attraktiv auf

Dazu gehören auch attraktiv aufgemachte Informationen. Warum nicht ein Plakat drucken lassen, auf dem die Hauptebenen der Expertenstandards abgebildet sind? Auch können Sie ein Bild der Kontinenzprofile erstellen: Noch seien diese Profile für viele Pflegekräfte ja ungewohnt, schreiben die Autorinnen. Bringen Sie sie deshalb an die Wand an oder passen Sie sie in einen Bilderrahmen ein – ruhig mit einem hübschen Bild versehen. Und schließlich: Fassen Sie Details wie etwa die Kriterien der Wundbeschreibung, Fragen zur Lebensqualität eines Menschen mit einer chronischen Wunde oder ähnliches auf eine laminierte Karte für die Kitteltasche. Gute Information – immer parat.

Text: Romy König

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