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Foto: schlütersche

Serie Testleser

„Es ist, als würde die Autorin mir aus der Seele sprechen.“

Unsere Testleser-Serie geht in die nächste Runde! Dieses Mal hat Gesundheits- und Krankenpflegerin Annika Strasser für Sie das Buch „I’m a Nurse“ von Franziska Böhler unter die Lupe genommen

Worum geht es?

Franziska Böhler, Krankenschwester mit Leib und Seele, schildert Sachverhalte aus dem Krankenhausalltag verschiedener Fachbereiche. Andere Perspektiven, zum Beispiel die der Angehörigen oder Ärzte, werden auch erfasst, was das Buch sehr facettenreich macht. Es wird deutlich, wie groß der Pflegenotstand ist, wie oft Pflegefachpersonen in ihrem Alltag in Spannungsfeldern zwischen Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit stecken und inzwischen leider zunehmend der Faktor verloren geht, weshalb sich viele für den Beruf entschieden haben – die Zwischenmenschlichkeit. Ihr humorvoller und emotionaler Schreibstil beleuchtet die Situation in deutschen Krankenhäusern realistisch, doch trotz allem wird deutlich, dass die Arbeit in der Pflege toll ist und sie ihren Job liebt.

Was hat Ihnen besonders gut gefallen?

Das Buch ist sehr realistisch und ungeschönt geschrieben, jeder der in der Pflege arbeitet kennt diese Situationen. Es fühlt sich an, als würde die Autorin einem aus der Seele sprechen. Die schönen und teils lustigen Geschichten werden nicht vergessen, es wird deutlich warum die Arbeit in der Pflege trotz allem ein echter Traumjob ist und es sich lohnt, diesen auszuüben.

Was fehlt oder kommt zu kurz?

Meiner Meinung nach ist die Problematik rundum beleuchtet, dennoch kommt nicht zu kurz, was für ein wundervoller Job die Pflege ist.

Wem würden Sie das Buch empfehlen?

Jedem! Ein großartiges Buch, das in der Gesellschaft vielleicht dazu beiträgt, der Pflege mehr Respekt, Anerkennung, Akzeptanz und Wertschätzung zu verschaffen. Durch die realistische Schilderung können berufsfremde Menschen Dinge vielleicht verstehen und nachvollziehen. Probleme des Gesundheitssystems, wie der Pflegenotstand und die wirtschaftlich orientierte Arbeit, bei der oftmals der Mensch nicht an erster Stelle steht, sind nicht neu, aber trotzdem bei Vielen nicht präsent – bis sie selber betroffen sind. Einiges bleibt für Patienten oder Angehörige ein Rätsel, weshalb vielleicht oftmals das Verständnis fehlt. Oftmals sind die Vorstellung der Gesellschaft durch vollkommen romantisierte und realitätsferne Krankenhausserien falsch und weichen weit vom Alltag im Krankenhaus ab. Das Buch leistet Aufklärungsarbeit über die prekäre Lage des Gesundheitswesens.

Wie viele Sterne von 5 würden Sie dem Buch geben?

5 Sterne

Annika Strasser (26 Jahre), Gesundheits- und Krankenpflegerin, B.Sc. Klinische Pflege, Masterstudentin Berufspädagogik mit Schwerpunkt Pflege

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