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Ehrenpflegas-Eklat

Ehrenminista – hier kommt die Parodie von Ehrenpflegas

Drei Pflege-Studenten haben mit einem Video auf die Miniserie des Familienministeriums reagiert. Im Mittelpunkt steht Sandra, die wegen Untreue bei der Bank rausgeflogen ist und nun an der Ministerschule anheuert

[Hier erfahren Sie, worum es in „Ehrenpflegas“ geht, und warum die Miniserie des Familienministeriums so kritisiert wird]

Sandra - schwarzer Minirock, zwei Kilo Make-up - schlendert genauso tumb-dreist in die „Ministerschule“ wie Boris in Ehrenpflegas. Ihr Vater, so erzählt sie, habe ihr gesagt, „wer von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, wird Minister“. Drinnen trifft sie auf ihren alten Bekannten Justus, ein Harry-Potter-Typ, der ständig irgendetwas auf seinem Smartphone hochlädt und sich ebenfalls darauf freut, an der Schule mit geringem Aufwand weit zu kommen. Die Dritte im Bunde ist Lehrerin Franziska, die gleich in der ersten Stunde erklärt, wie man Pflegekräfte geschickt um die Finger wickelt.

Drehbuch, Schauspiel, Schnitt: alles aus einer Hand

Wer die Vorlage kennt, hat seinen Spaß an der gut sieben Minuten langen „Ehrenminista“, das im Vergleich zu „Ehrenpflegas“ natürlich eine Low-Budget-Produktion ist - oder besser eine No-Budget-Produktion. Die Drehbuchschreiber sind auch die Laien-Schauspieler und einer von ihnen, Daniel Thumm (Harry Potter), hat den Schnitt übernommen. Die Räume hat die HAW in Hamburg zur Verfügung gestellt, die mit einer Stellungnahme zu Ehrenpflegas gleichzeitig Werbung für „Ehrenminista“ macht.

Hocheffiziente Ehrenminista-Produktion: Ohne Agentur, alles an einem Tag

HAW steht für Hochschule für Angewandte Wissenschaften, wo Leonie Baar (Sandra), Josephine Müller und Daniel Thumm gerade das 7. Semester ihres dualen Pflegestudiums absolvieren. Die Drei, alle Anfang 20, arbeiten im Altonaer Kinderkrankenhaus (Josephine Müller) und im UKE (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). Viel Zeit haben sie nicht wegen ihrer Nebenjobs (die Vergütung im dualen Studium war bisher nicht so hoch wie in der Ausbildung), aber „Ehrenpflegas“ hat, so muss man wohl sagen, an ihrer Berufsehre gerührt. In einer WhatsApp-Gruppe machten sie zunächst Witze über die Serie des Familienministeriums, bis sie sich fragten: Warum diese Witze nicht in einem Video verarbeiten?

Über 35.000 Aufrufe auf Instagram und You Tube

Dann passierte alles sehr schnell, innerhalb eines Tages: In zwei Stunden schrieben sie das Drehbuch, drei Stunden brauchten sie für den Dreh. Am Mittwoch, am 21. Oktober, nur neun Tage nach „Ehrenpflegas“, haben sie „Ehrenminista“ auf You Tube und Instagram hochgeladen. Über 35.000 Aufrufe haben sie bisher. Den Link haben sie auch ans Ministerium geschickt. Antwort haben sie noch nicht erhalten.

Autorin: Kirsten Gaede

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