Pflegekräfte tummeln sich auf Instagram, Facebook, Twitter und TikTok. Immer mehr von ihnen avancieren zu Influencern: Sie gelten als authentisch und genießen hohes Ansehen, sie können die öffentliche Meinung, wenn immer es um Pflege-Themen geht, beeinflussen. Erfahren Sie, was diese Influencer antreibt und was sie erfolgreich macht – lesen Sie unsere siebenteilige Serie über bekannte Influencer in der Pflegebranche.
Wir haben bereits Franziska Böhler, Vanessa Schulte, Ricardo Lange und Jeannine Fasold vorgestellt. Jetzt porträtieren wir Leonie. In den nächsten Wochen folgen Jenny Kuhnert und Janis Aßmann.
Das Wichtigste über Leonie in Stichpunkten:
Jobportal pflegen-online.de empfiehlt:
- 9.114 Follower auf Instagram
- Interdisziplinarität ist ihr wichtig: Die Krankenpflegerin hat in Kürze ihr Medizinstudium abgeschlossen
Leonie ist Gesundheits- und Krankenpflegerin und Medizinstudentin im 10. Semester. Auf ihrem Instagram-Account @doktorschwester, den sie 2018 gestartet hat, dokumentiert die 27-Jährige ihre Reise vom FSJ über die Pflegeausbildung bis hin zu ihrem Erlebnis diesen Sommer, endlich „scheinfrei“ in ihrem Medizinstudium zu sein. Jetzt steht das Examen an – danach will sie Allgemeinärztin werden.
Das Besondere an ihrem Kanal: Man sieht auf keinem ihrer Posts ihr Gesicht – und das hat einen Grund: Sie setzt auf Inhalte statt auf Selfies. „Mein Gesicht spielt eigentlich keine Rolle für das, was ich mit meinem Account ausdrücken will“, erklärt sie in einem Interview mit „Medirocket“. Ein weiterer Grund: Leonie fühlt sich wohler, wenn sie anonym bleibt, denn Leute, denen ihre Inhalte nicht gefallen, können sie nicht ganz persönlich angreifen.
Leonie: Ärztin und Krankenpflegerin nicht gegeneinander ausspielen
Obwohl sie sich jetzt für den Beruf der Ärztin entschieden hat, habe sie immer gerne in der Pflege gearbeitet und würde sich immer wieder für die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin entscheiden, sagt Leonie. Den Reiz des Pflegeberufs sieht sie im direkten Kontakt und in der Nähe zum Patienten. Mit ihrem Kanal trägt sie dazu bei, das Image der Pflege zu fördern und ein positives Bild vom Pflegeberuf zu zeichnen – wie es Berufsverbände und Politik immer wieder von der Berufsgruppe fordern.
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Vielleicht schafft Leonie auch das, was es noch immer viel zu selten im Gesundheitssektor gibt: Interprofessionalität. Denn für sie ist es – auch wenn sie bald Ärztin ist – wichtig, nach wie vor zu vermitteln, was für ein erfüllender, wichtiger und schöner Beruf die Pflege ist. „Ich werde mich ein Stück weit immer mit der Pflege identifizieren und ein besonderes Verhältnis zu ihr haben als andere ärztliche Kolleginnen“, sagte sie gegenüber „Medirocket“. Ihr sei es wichtig zu vermitteln, dass keiner der beiden Berufe besser sei als der andere. Die Fragen ihrer zahlreichen Follower beantwortet sie immer gern.
Autorin: Alexandra Heeser