Ein Grund von vielen ist sicher, dass die Begegnung mit einem Clown auf der Gefühlsebene stattfindet. Ob Zorn, ob Freude, ob Traurigkeit: Alles ist okay, alles darf sein – auf beiden Seiten. Und nichts wird erwartet! Nicht vom Clown und nicht über den Besuch hinaus. Denn das Ziel der Begegnung liegt in der Begegnung selbst.
Zweckfreiheit
Und genau das macht es wohl auch aus. Denn so können sich Begegnungen entfalten, finden oft gerade Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen wie Demenzbetroffene den Mut, sich zu öffnen. Und sind die kognitiven Fähigkeiten eines Pflegebedürftigen stark eingeschränkt, trifft man sich eben auf der Ebene der nonverbalen Kommunikation.
Anarchie im Pflegeheim
Ein Clown ist kein reiner Spaßvogel. Traditionell steht er auf der Seite der Schwachen und Bedürftigen. Benimmt sich selbst so, wie es ihm in den Sinn zu kommen scheint und nimmt auch sein Gegenüber so an. Das schafft eine Basis, schafft Vertrauen.
Ebenen der Begegnung
Neben dem Respekt, der Ruhe und Geduld, die seine Besuche umrahmen, bewegt und berührt er vor allem taktil und musikalisch. Menschen, die den Kontakt zu sich und anderen zumindest teilweise verloren haben, besitzen ein großes Bedürfnis nach einfachem Gehaltenwerden. Wie stark oder zart das ausgeprägt ist, lässt sich (meist) verbal oder körpersprachlich überprüfen. Gleiches gilt für die Musik.
Musik aktiviert bis zuletzt Emotionen und ist meist positiv besetzt. Vor allem alte Lieder, auch wenn sie nur in Bruchstücken mitgesungen werden, schaffen eine Verbindung mit dem Singenden, aber auch mit der Vergangenheit, als die Bettlägerigen aktiv waren, frei, nicht ausgeliefert.
Der Clown kann aber auch einfach nur zuhören oder reden, ruhig am Bett sitzen und die Hand halten, sich alte Fotoalben anschauen, rülpsen oder auf den Tisch steigen.
Buchtipp: