Die Stellungnahme von Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, im Wortlaut:
Ich kann den Wunsch nach etwas mehr Normalität in den stationären Pflegeeinrichtungen absolut verstehen und es muss Änderungen geben. Das Umsetzen der Impfstrategie in stationären Pflegeeinrichtungen gibt uns allen berechtigte Hoffnung. Die Empfehlungen der Gesundheitsministerkonferenz sehen vor, dass zwei Wochen nach der Zweitimpfung Lockerungen erfolgen können – für geimpfte und nicht geimpfte Bewohner! Ich weiß von Einrichtungen, die hier schon erste Schritte unternommen haben.
Aber wir und die Einrichtungen müssen weiterhin mit Augenmaß handeln. Denn noch wissen wir nicht, inwieweit die Impfung eine potenzielle Infektiosität Geimpfter ausschließt. Das RKI hat dazu einen Auftrag erhalten. Um den Infektionsschutz sicherzustellen, sollten deshalb weiterhin bei Besuchern regelmäßige Testungen durch die Einrichtung erfolgen. Auch sollten die Hygieneregeln AHA -L natürlich weiterhin beachtet werden. Dies funktioniert mittlerweile in vielen Einrichtungen sehr gut. Und natürlich müssen wir auch das Infektionsgeschehen vor Ort im Auge behalten. Hierzu werden die Länder und Kreise spezifische Regelungen treffen. Ich weiß, dass das für Bewohner, Besucher und auch für die Beschäftigten eine harte Geduldsprobe ist. Aber wir sollten die Verbesserungen, die in den Einrichtungen schon erzielt wurden, jetzt nicht voreilig auf den letzten Metern riskieren.