Wie sollte ein guter Dienstplan aussehen? Mit wie viel Vorlauf sollte er bereitstehen? Diese Fragen und andere stellte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in einer großen Umfrage. Im Dezember und Januar beteiligten sich 2.373 Pflegekräfte an dieser Erhebung des größten deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe. Die wichtigsten Schlussfolgerungen im Überblick:
1. Tipp: mindestens einen Monat im Voraus schreiben
Was in anderen Branchen tabu ist, sollte auch in der Pflege tabu sein: Dienstpläne, die schon in zwei Wochen oder schon in der kommenden Woche beginnen. Wer Dienstpläne austeilt, die unter vier Wochen Vorlauf haben, handelt sich Groll und Unmut ein, da lässt die Umfrage keinerlei Zweifel.
Der Dienstplan wird Freude oder zumindest Akzeptanz auslösen, wenn er mindestens vier Wochen vor dem ersten Geltungstag bei den Pflegekräften vorliegt. Denn nur so können Kranken- oder Altenpfleger ihr Alltagsleben und ihre Freizeit einigermaßen gut planen - Basis für ein harmonisches Familienleben und Verlässlichkeit in privaten Beziehungen. (44,3 Prozent)
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2. Tipp: Wochenende noch länger im Voraus planen
Schicht- und Wochenenddienste müssen fair organisiert sein. Das heißt: Für die Wochenenden wünschen sich die Befragten wiederkehrende feste Arbeitszeiten, damit sie auch die Wochenenden stärker im Voraus planen können.
3. Tipp: gewisse Regelmäßgkeit verbindlich zusagen
Das Privatleben darf nicht zum Spielball der Dienstplanung werden. Die Befragten wünschen sich, dass Arztbesuche ebenso möglich sind wie regelmäßige Freizeittermine wie Sportkurse oder Chorproben. Entscheidender Punkt bei Familien mit Kindern ist die Abstimmung auf die Kita-Öffnungszeiten.
4. Tipp: nicht auf Kante nähen
Dienstpläne dürfen nicht im Realitätstest durchfallen. Sie müssen standhalten. Das heißt: Pflegeheime und Krankenhäuser, die nicht genügend Personal beschäftigen, können keinen verlässlichen Dienstplan aufstellen. Dieser Dienstplan ist noch nicht fertig geschrieben, da zerbröselt er schon zu einem reinen Fantasieprodukt.
Gute Dienstplanung bedeutet, dass das Heim oder die Klinik für kurzfristige Personalausfälle gewappnet ist. So ein Wunsch-Arbeitsplan enthält daher zeitliche Puffer, damit die Pflegekraft im Notfall kurzfristig erkrankte Kollegen mit ersetzen kann. (38,3 Prozent)
5. Tipp: Keine Marathone
Wer im Schichtdienst arbeitet, erwartet entsprechende Freizeiten oder freie Tage, wenn er am Wochenende gearbeitet hat. Dienstpläne, die Zeiträume länger als sieben Tage ohne freien Tag umfassen, stoßen auf massive Ablehnung bei den Befragten dieser Umfrage.
6. Tipp: Keine schnellen Wechsel
Ebenfalls ein No-Go ist der schnelle Wechsel von einer Frühschicht in die Spätschicht und wieder zurück. Das belastet die Gesundheit und durchkreuzt die Planung von Alltags- und Freizeitaktivitäten.
Autor: Michael Handwerk