Die Gehaltserhöhungen für Pflegekräfte und andere Mitarbeiter an den 35 Universitätskliniken in Deutschland sind das Ergebnis der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL). Die Verhandlungspartner haben am 29. November ihr Ergebnis für die insgesamt 1,1 Million Beschäftigten der Bundesländer (außer Hessen) präsentiert – dazu zählen etwa auch Beschäftigte der Verwaltung, der Polizei und der Schulen.
Die 6 Verhandlungsergebnisse zwischen TdL und Verdi
- Es gibt eine steuerfreie und sozialversicherungsfreie Corona-Prämie in Höhe von 1.300 Euro. Auszubildende in der Pflege erhalten 650 Euro. Der Bonus wird schon Anfang 2022 ausgezahlt. Dieser Bonus hat nichts zu tun mit dem Bonus von insgesamt 1 Milliarde Euro, den die Koalition für Mitarbeiter in Kranken- und Altenpflege plant: Der würde aus dem Bundeshaushalt gezahlt werden. Der gerade ausgehandelte Bonus zwischen Verdi und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder wird von den Bundesländern gezahlt.
- Am 1. Dezember 2022 werden die Entgelte um 2,8 Prozent erhöht. Auszubildende erhalten 70 Euro mehr.
- Die Wechselschichtzulage steigt von 105 auf 150 Euro.
- Die Schichtzulage erhöht sich von 40 auf 60 Euro.
- Die allgemeine Zulage für Pflegekräfte steigt von 125 auf 140 Euro.
- Die Bundesländer erhöhen die Intensiv- und Infektionszulage von 90 wird auf 150 Euro. Die Zulage steigt damit um über 60 Prozent. Zum Vergleich: Im Klinikum Region Hannover, das nach TVöD vergütet, beträgt sie 100 Euro monatlich.
Sind das eher hohe, sind das eher niedrige Zulagen? Zum Vergleich die Zulagen des Klinikums Region Hannover, das nach TVöD zahlt und beim Einspringen aus dem Frei die betreffende Schicht mit einem Plus von 150 Prozent vergütet: Hier beträgt die Wechselschichtzulage 155 Euro monatlich und die Intensivzulage 100 Euro. Mitarbeiter, die ständig Schichtarbeit leisten, erhalten außerdem eine Schichtzulage von 40 Euro monatlich. Die allgemeine Zulage für Pflegekräfte beträgt am KRH monatlich 70 Euro, sie wird ab 1. März 2022 auf 120 Euro erhöht. Ab 1. Januar 2023 wird die Pflegezulage auch bei der allgemeinen Entgelterhöhungen berücksichtigt.
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Das Tarifergebnis insgesamt kann für eine Intensivpflegekraft eine durchschnittliche monatliche Einkommenssteigerung von 230 Euro brutto bedeuten. Ein Beispiel, das Verdi, auf einem seiner Flugblätter nennt: Eine Intensivpflegerin mit einer Eingruppierung in KR 9 Stufe 3 (mit Weiterbildung und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung) bekommt nach der linearen Erhöhung und inklusive Zulagen ein Monatsgehalt von 4.078,23 Euro und hat damit monatlich ein Plus von 5,67 Prozent oder 218,76 Euro.
Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Rund 2,2 Milliarden Euro zahlen die Bundesländer für die Lohnerhöhungen. Die Tarifeinigung wird die TdL-Länder für die Tarifbeschäftigten rund 2,2 Milliarden Euro kosten.
Autorin: Kirsten Gaede
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