Die eigene Haltung
1. Fehler: Annahme, man könne für die betroffenen Menschen nichts mehr tun
2. Fehler: Annahme, Menschen mit Demenz benötigten eine feste Tagesstruktur
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3. Fehler: Annahme, Menschen mit Demenz könnten keine Entscheidungen mehr treffen
4. Fehler: Annahme, alle Menschen mit Demenz seien krank und müssten deshalb ständig betreut werden
5. Fehler: Annahme, bei Menschen mit Demenz müsse man immer investieren, bekäme aber kaum etwas zurück
6. Fehler: Der Mensch mit Demenz soll lernen, dass er nicht der einzige Klient ist, der Hilfe benötigt
7. Fehler: Menschen mit Demenz sollen einsehen, dass sie unselbstständiger sind und deshalb Hilfe annehmen müssen
8. Fehler: Man muss nur konsequent genug sein, dann macht ein Mensch mit Demenz auch das, was richtig und notwendig ist
9. Fehler: Abläufe werden strikt koordiniert – Menschen mit Demenz fügen sich schon ein
10. Fehler: Annahme, manche Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz seien anderen nicht zuzumuten
11. Fehler: Pflegende nutzen ihre Erfahrungen mit Menschen mit Demenz, um ihre Arbeit besonders effektiv zu gestalten
12. Fehler: Individuelle Bedürfnisse werden zu wenig berücksichtigt
13. Fehler: Ich pflege, wie ich selbst gepflegt werden möchte
14. Fehler: Bei Menschen mit Demenz wird zu kleinen Notlügen gegriffen
15. Fehler: Menschen mit Demenz dürfen nichts allein machen
16. Fehler: Menschen mit Demenz werden wie kleine Kinder behandelt
17. Fehler: Menschen mit Demenz werden eingeschüchtert
18. Fehler: Menschen mit Demenz werden etikettiert
19. Fehler: Annahme, in Pflegeoasen seien Menschen mit Demenz gut versorgt
20. Fehler: Menschen mit Demenz werden überfordert
21. Fehler: Entscheidungen werden abgenommen
22. Fehler: Pflegende reagieren enttäuscht, wenn der Mensch mit Demenz nicht wie erwartet reagiert
23. Fehler: Reaktionen oder Gefühlsäußerungen werden übergangen
24. Fehler: Es wird über den Kopf hinweg kommuniziert
25. Fehler: Soziale Kontakte werden ignoriert
26. Fehler: Störungen werden nicht erklärt
27. Fehler: Es wird über Menschen mit Demenz gelacht
28. Fehler: Gefährliche Gegenstände werden von Menschen mit Demenz ferngehalten
29. Fehler: Menschen mit Demenz werden weggeschickt
30. Fehler: Menschen mit Demenz werden wie Objekte behandelt
Kommunikation
31. Fehler: Es wird nur selten Blickkontakt aufgenommen
32. Fehler: Sprache und Stimme werden nicht angepasst
33. Fehler: Zeichensprache/Gestik wird nur bei Gehörlosen eingesetzt
34. Fehler: Die Konsequenzen einer eingeschränkten Sprache werden nicht beachtet
35. Fehler: Pflegende reagieren mit eindeutig negativen Gesten .6136. Fehler: Es werden zu viele akustische Reize eingesetzt
37. Fehler: Die Gelegenheit zum Handschlag wird nicht genutzt
38. Fehler: Berührungen werden nicht adäquat eingesetzt
39. Fehler: Kosenamen werden unreflektiert benutzt
40. Fehler: Auf Wiederholungen wird mit Ungeduld reagiert
41. Fehler: Aussagen werden korrigiert
42. Fehler: Schlüsselwörter werden zu wenig eingesetzt
43. Fehler: Es werden Entscheidungsfragen gestellt
44. Fehler: Auf Erzählungen wird nicht eingegangen
45. Fehler: Menschen mit Demenz werden zum Nachdenken aufgefordert
46. Fehler: Es werden Schuldfragen diskutiert
47. Fehler: Falsche Aussagen werden umgehend richtiggestellt
48. Fehler: Es wird sich strikt an der Realität orientiert
49. Fehler: Ungereimtheiten werden konsequent aufgeklärt
50. Fehler: Es wird ausschließlich hochdeutsch gesprochen
Milieu
51. Fehler: Wer einnässt oder die Toilette nicht findet, bekommt Inkontinenzmaterial
52. Fehler: Die Ursachen der »Bettflucht« werden nicht hinterfragt
53. Fehler: Schlafen am Tisch wird nicht erlaubt
54. Fehler: Unterschiede werden nicht beachtet
55. Fehler: Gottesdienstbesuche werden sehr selten angeboten
56. Fehler: Es werden zu wenig religiöse Rituale angeboten
57. Fehler: Das Mobiliar entspricht dem Geschmack der Pflegenden
58. Fehler: Funktionalität hat Vorrang vor Gemütlichkeit
59. Fehler: Zimmer werden wie Museen eingerichtet
60. Fehler: Zeitschriften werden nicht passgenau ausgewählt
61. Fehler: Kalender und Uhren sind nicht immer aktuell
62. Fehler: Eine Aromapflege wird unreflektiert eingesetzt
63. Fehler: Es werden »kinderleichte« Beschäftigungen angeboten
64. Fehler: Es werden immer Schnabelbecher zum Trinken eingesetzt
65. Fehler: Bei allen Tätigkeiten werden Handschuhe getragen
66. Fehler: Dienstkleidung ist Pflicht für alle Pflegenden
67. Fehler: Zigaretten werden stets eingeteilt
68. Fehler: Produkte aus der Kochgruppe werden nicht in Umlauf gebracht
69. Fehler: Übrig gebliebene Lebensmittel werden immer weggeworfen
70. Fehler: Per Hand gespültes Geschirr muss immer in die Spülmaschine
Biografisches Arbeiten
71. Fehler: Annahme, Biografiearbeit ohne Hilfe der Angehörigen sei unmöglich
72. Fehler: Annahme, Menschen mit Demenz reimten sich ihre Biografie zusammen
73. Fehler: Es wird ausgefragt
74. Fehler: Vertrauliche Details werden in die Dokumentation eingetragen
Körperpflege und Ernährung
75. Fehler: Jeder Pflegebedürftige wird täglich gewaschen
76. Fehler: Nahrungsverweigerung wird nicht respektiert
77. Fehler: Jeder Pflegebedürftige muss pro Tag 1,5 bis 2 Liter trinken
78. Fehler: Annahme, der BMI müsse im Normbereich sein
79. Fehler: Annahme, bei fortgeschrittenem Stadium der Demenz sei eine PEG angebracht
80. Fehler: Annahme, bei Schluckstörungen und PEG sollte nicht oral ernährt werden
81. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte hätten kein Sättigungsgefühl
82. Fehler: Wenn es mit dem Essen nicht klappt, wird ein Latz umgelegt
83. Fehler: Die Tabletteneinnahme findet immer zu den Mahlzeiten statt
Herausforderndes Verhalten
84. Fehler: Wer sich mit seinen Ausscheidungen beschäftigt, muss einen Overall tragen
85. Fehler: Die Nacht ist (ausschließlich) zum Schlafen da
86. Fehler: Es wird nicht nach den Gründen des Weglaufens gefragt
87. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte benötigten wenig Körperkontakte, weil sie sich zurückziehen
88. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte riefen ohne Grund
89. Fehler: Annahme, alle Arztanordnungen seien durchzuführen
90. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte verstecken Sachen und beschuldigen andere
91. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte hätten kein Wärmeempfinden
92. Fehler: Annahme, eine genehmigte freiheitseinschränkende Maßnahme müsse immer durchgeführt werden
93. Fehler: Der Betreuer entscheidet alles
94. Fehler: Annahme, dass die Pflegekraft hafte, wenn sich der demenziell Erkrankte selbst schadet
95. Fehler: Annahme, man müsse demenziell Erkrankte 24 Stunden beaufsichtigen
96. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte brauchten immer Psychopharmaka
97. Fehler: Annahme, demenziell Erkrankte seien ständig unzufrieden und aggressiv
98. Fehler: Wer sich nicht äußert, hat auch keine Schmerzen
99. Fehler: Eine Facharztkonsultation unterbleibt
100. Fehler: Bei Gangunsicherheit wird die Protektorenhose angezogen
Sie verstehen nicht, warum einer der genannten Fehler überhaupt ein Fehler ist? Sie möchten wissen, wie man es besser macht? Lesen Sie das Buch 100 Fehler im Umgang mit Menschen mit Demenz von Jutta König und Claudia Zemlin.